Freudentanz

Was macht ein kleines Kind, dass sich über etwas freut? Genau: oft hüpft es auf und ab wie ein Ball vor Freude. Auch Sportler lassen sich immer mal wieder zu Freudentänzen hinreissen, wenn sie gewonnen haben oder einfach erfolgreich waren. 

 

Das sollten wir auch viel häufiger tun: Unsere Erfolge oder einfach den Moment feiern. Und gerne auch einmal aus lauter Freude tanzen. 

 

Das kleine Kind zeigt aber auch seine Wut und seine Unzufriedenheit körperlich. Es tobt und stampft auf den Boden, wirft sich vielleicht sogar auf den Boden. Das sehen wir dann gar nicht gern. Doch wenn sich das Kind beruhigt hat, ist die Energie verpufft und alles wieder gut. 

 

Für uns Erwachsene ziemt es sich im Alltag nicht, unseren Gefühlen so freien Lauf zu lassen. Erfolge spielen wir herunter oder gehen einfach zum nächsten To Do weiter; wir wollen ja nicht angeben, mit unserer Freude die anderen vor den Kopf stossen. Oder wir vergessen einfach, die kleinen Erfolge auf dem Weg zum grossen Ziel zu feiern.

 

Unsere Wut, Unzufriedenheit, unsere Trauer verdrängen wir. Wir haben verlernt, damit umzugehen. Auch unsere Umwelt weiss nicht mehr, wie sie mit uns in diesem Moment umgehen soll und wendet sich verschreckt ab.

 

Wenn ich meine Gefühle, gerade die unguten verdränge, merke ich wie ich abstumpfe, erstarre, blockiert werde. Und wie sich dann körperlich Symptome wie Kopfweh und Krankheit melden. 

 

Da hilft dann auch das Tanzen. Oder das Schütteln. Da ich beim Tanzen das Gefühl habe, es müsse gut aussehen, hilft mir das Schütteln. Das muss gar nicht aussehen, nur wirken. Und es kann sehr wohl auch ein Tanzen übergehen.

 

Wie geht Schütteln? Du beginnst mit den Händen, schüttelst sie aus den Handgelenken und nimmst dann die ganzen Arme dazu, schüttelst sie aus den Schultern heraus. Ganz locker. Dann nimmst du die Beine dazu, schüttelst diese aus oder wippst in den Knien. Du schüttelst den ganzen Körper, lässt vielleicht einmal den Oberkörper nach vorne hängen und schüttelst deine Arme zum Boden oder streckst sie hoch und schüttelst sie zum Himmel. Nimm den Atem dazu und atme stossartig aus dem Mund aus. Lass los!

 

Schüttle dich, wie es für dich stimmt und wie es dir gut tut. Wie gesagt: es gibt kein richtig oder falsch, es muss nicht gut aussehen, nur gut tun! 

 

Aus Erfahrung weiss ich, dass Trockenübungen helfen. Schüttle dich z.B. für eine Weile jeden Morgen für zehn Minuten. Danach bist auch bestimmt wach und fit für den Tag. 

 

Dazu kannst du dir eine Trommelmusik suchen oder dein Lieblingslied laufen lassen. Bei der Osho Dynamic Meditation schüttelten sie sich sogar für eine Stunde. Dazu kannst du auch die Musik finden.

 

Je öfter du es übst, umso besser fühlt es sich an und du machst es auch fast automatisch, wenn du es brauchst. Dann natürlich für dich an einem ruhigen, geschützten Ort. 

Übrigens; auch Tiere schütteln sich, um aus einer Situation auszusteigen.

 

Gerade letzte Woche hatte ich so einen Moment, wo es bei einem Lied (endlich) aus mir herausgebrochen ist und ich heftig geschüttelt und getanzt habe. Danach fühlte ich mich wieder freier. Das Schütteln begleitet mich nun seit etwa zwei Jahren und ich war in diesem Moment wieder so froh, dass ich es bereits in mein Leben integriert habe. Ansonsten hätte ich mir wohl einen Kaffee rausgelassen anstatt losgelassen.

 

Bevor wir beim Waldbaden den Wald betreten, schütteln wir uns und lassen den Alltag zurück. Spannend wäre es, wenn sich alle vor einer Sitzung schütteln würden und alles loslassen, dass gerade nicht hierhin gehört. Es gibt immerhin schon Firmen, da beginnt die Sitzung mit einer Minute Stille bzw. Meditation.

 

Viel Freude beim Üben!

 

Herzliche Grüsse

Denise